Der Schulgarten ist ein Stück bewirtschafteter Natur. Er bietet großartige Möglichkeiten für situatives, entdeckend-forschendes und erfahrungsbasiertes Lernen: Die Schüler und Schülerinnen lernen mit allen Sinnen, erfahren – durch Erfolg und Misserfolg – ganz praktisch Zusammenhänge von natürlichen Kreisläufen und Lebens- bzw. Wachstumsbedingungen und somit auch den Wert von theoretischem Wissen. Reaktionen der Natur auf Eingriffe werden konkret erlebbar und Naturgesetze durch eigenes Tun veranschaulicht.
Lernen lässt sich das aber nur, wenn der Lehrer die Schüler und Schülerinnen entsprechend ihres Könnens- und Wissensstandes eigenverantwortlich entscheiden und arbeiten lässt. Auch Misserfolge müssen erlebt werden!
Dadurch lernen die Schüler und Schülerinnen, dass auch trotz aller Bemühungen immer etwas schief laufen kann. Sie lernen diese Rückschläge zu verkraften und bei Problemen im Team nach Lösungen zu suchen. Erfolge werden durch diese Erfahrungen umso wertvoller!
Die gemeinsame Arbeit im Schulgarten bietet umfassende Möglichkeiten zur Förderung sozialer, kognitiver, motorischer / psychomotorischer Kompetenzen sowie zahlreicher sogenannter Schlüsselqualifikationen:
Gerade Schüler und Schülerinnen mit schwachen schulischen Leistungen und starken Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen bekommen bei der Arbeit im Garten die Chance, eigene Stärken und Fähigkeiten bewusst zu erleben. Dort haben sie die Möglichkeit, sich als erfolgreich und selbstwirksam zu erleben und so ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Darüber hinaus findet die Verzahnung von Theorie und Praxis auf immanente Art und Weise statt. Theoretisches Wissen kann so als sinnvoll erlebt und leichter verstanden werden. Dabei ist die anschauliche, fächerübergreifende Wissensvermittlung aber nur ein Aspekt, mindestens ebenso wichtig sind die sinnlichen Erlebnisse mit der Natur.